Heute ist der 6. Januar, der Tag der Epiphanie, und heute essen wir Galette des Rois (Dreikönigskuchen)! Aber warum tun wir das eigentlich?
Die Ursprünge der Tradition
Die Saison für den Dreikönigskuchen beginnt zwölf Tage nach Weihnachten und endet am Mardi Gras. Epiphanie wird am 6. Januar gefeiert und bezeichnet die Darstellung des Jesuskindes vor den Heiligen Drei Königen Melchior, Gaspard und Balthasar, die aus drei Kontinenten - Asien, Afrika und Europa - kamen, um ihre Gaben zu überreichen. Das Datum der Epiphanie geht wie viele christliche Feiertage ursprünglich auf ein heidnisches Fest zurück. Früher feierten die Römer die Saturnalien, ein Fest zur Wintersonnenwende, bei dem der König oder die Königin eines Tages durch eine weiße oder schwarze Bohne, die in einem Fladenbrot versteckt war, bestimmt wurde.
Die galette des rois
Die einfache „Galette des Rois“ ist ein Blätterteigkuchen, der mit Kreuzschnitten versehen und im Ofen goldbraun gebacken wird. Die beliebteste Galette der Franzosen ist die mit Frangipane, einer Creme aus süßen Mandeln, Butter, Eiern und Zucker, gefüllte Galette. Sie soll vor Jahrhunderten von einem Florentiner Adligen, dem Marquis de Frangipani, erfunden worden sein.
Der Dreikönigskuchen (gâteau des Rois)
In Südfrankreich ist das traditionelle Dessert kein Kuchen, sondern ein Brioche mit Früchten, das auch eine Bohne enthält: der Dreikönigskuchen. Es handelt sich um einen mit Orangenblütenessenz aromatisierten Briocheteig in Form eines Kranzes, der mit roten Fruchtstücken und mit Zucker verziert ist.
Achtung, es gibt ein genaues Protokoll, bevor man die Galette genießt!
Früher wurde die Galette in so viele Stücke geteilt, wie es Gäste gab, sowie ein weiteres Stück. Dieses letzte Stück wurde "part du pauvre" (Armenstück) genannt und war für den ersten Armen bestimmt, der in der Wohnung auftauchte.
Selbst an der Tafel von Ludwig XIV. wurde der Dreikönigskuchen gezogen. Die Hofdamen, die die Bohne zogen, wurden für einen Tag zu Königinnen von Frankreich und konnten den König um einen sogenannten "Gnaden- und Freundlichkeitswunsch" bitten. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. musste diesen Brauch jedoch abschaffen.
Im 18. Jahrhundert war die fève (Bohne) eine Porzellanfigur, die die Geburt Christi und die Figuren aus der Krippe darstellte. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Fèves, die Sammler begeistern.
Die Familientradition sieht vor, dass man sich zum Anschneiden der berühmten Galette versammelt. Das jüngste Kind stellt sich unter den Tisch und bestimmt die Gäste, die auf diese Weise ihr Stück Kuchen erhalten. Die Galette wird mit einer Krone aus Karton versehen. Derjenige, der die Bohne findet, wird gekrönt und wählt seine Königin oder seinen König.
Die Galette des Rois ist heutzutage ein feines Gebäck!
Jedes Jahr bieten renommierte Konditormeister originelle Kreationen an, um die Tradition mit neuen Geschmäckern zu verbinden. Die Galette ist nicht auf die großen Signaturen beschränkt. Man findet sie in allen Bäckereien und Konditoreien Frankreichs. Die Bäcker stellen sie mit ihrem anerkannten Know-how her, zur Freude aller Feinschmecker.
Jedes Jahr wird beim traditionellen Empfang im Élysée-Palast eine riesige Galette (1,20 m Durchmesser für 150 Personen) für den Präsidenten der Republik gebacken. Der mit der Herstellung beauftragte Bäcker und Konditor hat jedoch die Anweisung, keine Bohnen in die Galette zu legen, da "man innerhalb der Präsidentschaft der Republik keinen König ernennen kann"...
Im Ausland findet die berühmte Galette des rois viele Anhänger, vor allem auf belgischen und niederländischen Tischen. Auch wenn es vor allem in New Orleans während des Karnevals üblich ist, sie zu essen, wird sie auch in New York, London, Berlin oder Tokio genossen.
Und zum Schluss noch das traditionelle Lied, das zur Galette des Rois passt:
https://youtu.be/44KdeBOUGKU
Und natürlich die Rezepte!
- La galette des Rois
- Le gâteau des Rois